30.04.2024
Klein waren die Anfänge: Vor 18 Jahren nahm die Notfallseelsorge Prignitz ihre Arbeit auf. Jetzt ist sie „volljährig“ geworden – ein Grund zu feiern und mit Stolz auf das Erreichte zurückzuschauen. Das taten die Notfallseelsorger am Samstag in Perleberg.
Und das seit 18 Jahren auch hier in unserem Landkreis. Nach einfachen Anfängen ist die Notfallseelsorge in der Prignitz nun also erwachsen geworden – ein Grund, um am Samstag zu feiern, aber auch inne zu halten. Auf dem Perleberger Kirchplatz und in der Jacobikirche war bei herrlichem Wetter Einiges los.
Zum Programm gehörte die Aufführung des Kindermusicals „Staunende Augen“ – für die mitspielenden Kinder gab es hinterher jeweils einen Teddy, den die Sparkasse Prignitz beigesteuert hatte.
Grußworte hielten neben Landrat Christian Müller und dem Leitenden Notarzt Dr. Lutz Dieckmann auch Perlebergs Bürgermeister Axel Schmidt, der Landespfarrer für Notfallseelsorge, Stefan Baier, Pfarrer Ulrich Preuß, einst Mitbegründer der Notfallseelsorge, Lutz Mattheus von der Polizeiinspektion Prignitz, Klaus-Dieter Graf für den Gemeindekirchenrat Perleberg-Quitzow und Antonina Zado von der Rettungshundestaffel Prignitz
Es war für den Landkreis Prignitz selbstverständlich, die Feier mit der Bereitstellung der Bierzeltgarnituren sowie der Mittags- und Getränkeverpflegung zu unterstützen.
Gemeinsam mit dem Evangelischen Kirchenkreis Prignitz unterstützt der Landkreis die Arbeit der Notfallseelsorge. Der Landkreis führt das Team als Regieeinheit.
Das Notfallseelsorge-Team wird über die Einsatz-Leitstelle, die Regionalleitstelle Nordwest in Potsdam, über Pager verständigt.
Es unterstützt die
Einsatzleitung, indem es bei besonders belastenden Einsätzen für die sachgerechte
psychische Betreuung von Betroffenen sorgt. Dabei setzt es sein Personal
eigenständig ein.
Landrat
Christian Müller zählte in seiner Ansprache die Aufgaben der Notfallseelsorger
auf:
·
Die Betreuung
von Verletzten während lang andauernder Rettungen oder in Wartezeiten,
·
Die Begleitung
von Angehörigen oder anderen unverletzt Betroffenen,
·
Die Fürsorge
für die Einsatzkräfte während besonders belastender Einsätze,
·
Das Gesprächsangebot
in Krisensituationen,
·
Die Unterstützung
beim Überbringen von Todesnachrichten, wenn sie dafür von der hierfür
zuständigen Polizei angefordert wird,
·
Und Beistand
für Sterbende.
Landrat Christian Müller:
„Dafür kann man gar nicht genug Danke sagen und Respekt bezeugen. Vielen Dank an die Teamleiter Pfarrer Olaf Glomke und Pfarrer Norbert Merten sowie alle ihre Mitstreiter, die ansonsten ganz unterschiedlichen Berufen nachgehen und trotzdem darüber hinaus die verantwortungsvolle Aufgabe der Notfallseelsorge übernehmen. Danke, dass es Euch gibt.“
Das Team der Notfallseelsorge der Prignitz ist mit seinen 18 Jahren dabei immer noch das jüngste im Land Brandenburg. Es ist aber durch die Teilnahme an vielen Veranstaltungen, Übungen und Einsätzen ein unverzichtbar geworden.
Auf jeden Fall ist die Notfallseelsorge in dieser Zeit gewachsen, denn aus dem einstmals sehr kleinen Team, das am 1. Januar 2006 seine Tätigkeit aufgenommen hat, sind mittlerweile 13 Menschen geworden, die sich dieser anspruchsvollen Aufgabe widmen.
Was sich in diesen 18 Jahren geändert hat, ist die Professionalität der Ausstattung. Damals ging alles los mit einem Meldeempfänger und einem provisorischen Schild auf dem Armaturenbrett.
Jetzt sind alle 13 Notfallseelsorger mit einem Meldeempfänger ausgestattet, jeder hat einen Dachaufsatz, einen Einsatzrucksack, eine Einsatzweste und einen offiziellen Dienstausweis des Landkreises Prignitz, der zusammen mit anderen für diese Ausstattung gesorgt hat. Danke auch der VR Bank Prignitz, die am Samstag die Übergabe von Einsatzrucksäcken ermöglicht hat.
Eine solche Ausstattung ist nur gerechtfertigt: Denn die Notfallseelsorger helfen Menschen in extremen Situationen, die niemand erleben möchte und die auch den Notfallseelsorgern selbst alles abverlangen.
© Landkreis Prignitz